Abstract:
Als Folge der Erregung der einzelnen Herzmuskelzellen bildet sich im Körper ein elektrisches Potential- und Strömungsfeld aus, das auf der Körperoberfläche als Elektrokardiogramm gemessen werden kann. Der räumlich-zeitliche Verlauf der Erregung im Herzmuskel wird auf der Körperoberfläche abgebildet. Die Abbildungsfunktion zu finden, ist Gegenstand vieler Untersuchungen in der Vergangenheit gewesen. Aus theoretischen Erwägungen, die von Helmholtz (7) abgeleitet wurden, geht hervor, daß keine Eindeutigkeit zwischen der Potentialverteilung in einem quellfreien Medium und einer Quellanordnung im lnnern derselben besteht, mit anderen Worten, die Potentialverteilung auf der Körperoberfläche kann durch eine unendliche Vielzahl verschiedener Quellanordnungen im Thorax erzeugt werden. Aus diesem Grund könnte man annehmen, daß eine Ekg-Diagnostik völlig unmöglich sei. Nur durch zusätzliche Annahmen, über die zeitlich-räumliche Verteilung der Quellen im Herzmuskel wird die Vieldeutigkeit eingeschränkt. Eine Eindeutigkeit läßt sich jedoch nicht herstellen; deshalb muß eine Diagnose sich weitgehend auf den Vergleich von zeitlichen Spannungsänderungen, die unter vorgegebenen Meßbedingungen gewonnen werden, beschränken. DieVieldeutigkeit weiterhin einzuschränken, ist Ziel der Untersuchungen.